Die erste Hochzeit zweier Mitglieder unserer Gemeinde wurde, so außergewöhnlich es ist, nicht in unseren Gemeinderäumen gefeiert. Zwei Jahre nach Gründung im Jahre 2007 verfügte "Perusch", weder über einen Rabbiner, noch ausreichend große Räume. Die beiden Studenten Hannah und Reuven wollten jedoch beide eine Hochzeit nach jüdischem Brauch, eine Chuppa.

 

Die Chuppa ist eigentlich ein komplexes rechtliches Instrument aus weit zurückliegenden Zeiten und schon in den Psalmen Davids erwähnt. Die Jahrhunderte hat jedoch nur der Hochzeitsbaldachin überdauert und diese Tatsache ist für das Paar signifikant. Zuerst lehrt sie, dass das einfache, gebrechliche Dach, welches nun über beiden gemeinsam ist und die Hochzeit einläutet. Es lehrt das Paar mit wenigen Mitteln zufrieden zu leben, nach Eleganz zu streben anstatt Luxus und Raffinesse anstatt Mode, würdig statt respektabel und wohlhabend und nicht reich. Zweitens bestätigt es die Lehre, nachder die Chuppa das Paar von der Menge trennt.

 

Die Hochzeit fand in einem großen Saal außerhalb unserer Gemeinde statt, als Rabbiner fungierte Rabbiner Dr. Daniel Katz, der damals offiziell bei der Einheitsgemeinde in Duisburg unter Vertrag stand, jedoch nicht mehr als Gemeinderabbiner dort tätig war.

 

Den Hochzeitsbaldachin steuerte die Gemeinde gern bei. Die Ketubba kam von einem engagierten Judaisten aus Gelsenkirchen. Einige Mitglieder, waren neben den rund 120 Hochzeitsgästen natürlich ebenfalls geladen. Der Vorstand hielt eine Rede und wünschte dem Paar alles Gute für die gemeinsame Zukunft. Heute lebt das Paar glücklich drei gemeinsamen Töchtern in Oberhausen und ist noch immer ein Teil unserer Gemeinde.

 

Eine weitere Hochzeit fand auch nicht in den Räumlichkeiten der Gemeinde statt - zu viele Gäste (aus sechs Ländern) hatten Katja und Boris eingeladen. Die Chupa fand im Freien statt. Rabbinerin Natalia Verzbovska führte die Zeremonie durch. Jüdische Musik spielte eine Gruppe aus Berlin. Das junge Paar hat die Gäste mit seinem Tanz begeistert. Die Moderation der Hochzeit hat der Vorstandsvorsitzende Lev Schwarzmann übernommen.Ein schöner Start ins gemeinsame Leben! Die Feier wurde an einem Shabbat in der Gemeinde fortgesetzt.

 

 

Ein weiteres Paar aus der Gemeinde hat geheiratet. Luisa und Alexander haben eine Familie gegründet. Wegen der Pandemie wurde aber nur im kleinen Familienkreis gefeiert.